daniela span - timeline


Oktober 2007 "art ist inn_tegration"
Caritas Integrationshaus, Innsbruck


art ist inn_tegration

im caritas integrationshaus

oktober 2008

gumpstrasse 71
6020 innsbruck

three graces and a wannabe

bild: nicolet boots

art ist inn PLATTFORM FÜR WEIBLICHE KULTUR KREATIVITÄTUND KOMMUNIKATION

die veranstaltung dieses abends heißt:
art ist inn_tegration - die plattform für weibliche kultur kreativität und kommunikation stellt sich vor.

die plattform heißt art ist INN, mit doppelN, was eine örtliche bezugnahme beinhaltet, kann aber auch ausgesprochen werden als artistin. eine plattform also für weibliche kultur kreativität und kommunikation.

wir bilden ein netzwerk für frauen aller art. es geht um unterstützung, toleranz, entwicklung, wachstum ...

JEDE AUF IHRE ART.
art im sinne von kunst - aber auch im sinne von art und weise, aus allen berufen, bereichen und jeden alters

(- z.z. sind wir zwischen 20 und 70 jahre alt). die eigene art zu leben - ohne grenzen, ohne diskriminierung.

art ist inn im integrationshaus. warum? art ist inn_tegration, denn: kunst wirkt integrativ.

joseph beuys, einer der bedeutendsten deutschen künstler des vergangenen jahrhunderts sagte: „jeder mensch ist ein künstler“. martin kippenberger, auch ein bedeutender deutscher künstler der auf beuys folgenden generation, setzte darauf die replik: „jeder künstler ist ein mensch“. (- kippenberger dürfte in innsbruck kein unbekannter sein, er hatte hier intensive freundschaftliche verbindungen und anfang der 90ger jahre sorgte sein sujet eines gekreuzigten frosches auf dem plakat der im 7kapellen-areal stattfindenden ausstellung „grafika“ für einen handfesten skandal im heiligen land tirol. sein todestag jährt sich heuer zum 10. mal, er verstarb in seinem 44. lebensjahr. der wert seiner werke steigt raketenartig.)

ich ergänze diese aussagen: „jede frau ist eine künstlerin – jede künstlerin ist ein mensch“. es ist wahrhaftig eine kunst, welchen drahtseilakt der grossteil aller frauen vollbringt, um sämtlichen lebensnotwendigen anforderungen und darüber hinaus noch sämtlichen „klischee“vorstellungen von weiblichkeit gerecht zu werden. dazu ein zitat der großen virginia woolf: „ich sagte ihnen im verlauf (meiner) rede, dass shakespeare eine schwester hatte; aber suchen sie nicht nach ihr ... sie lebt in ihnen und in mir und in vielen anderen frauen, die heute nicht hier sind, weil sie geschirr spülen und die kinder ins bett bringen ...“

beuys sagte auch: „leben ist kunst – kunst ist leben“.
ein weiser mann. die frauen dieser erde wissen lieder davon zu singen.

integrieren meint: hereinnehmen. hereinnehmen in eine gemeinschaft von menschen. das betrifft ALLE. bei genauerer betrachtung könnten wir allerdings den befremdlichen eindruck gewinnen, in den meisten unserer sog. zivilisierten gesellschaften stehen mehr menschen außerhalb als innerhalb der gemeinschaft. wer fällt aus der „norm“ oder wird an den rand geschoben: die alten, kranken, schwachen, behinderten, fremden, auswärtigen, andersfarbigen, andersgläubigen, - denkenden, - sprechenden, - aussehenden und sonst wie andersartigen. leider immer noch notwendig ist es, zu erwähnen, dass frauen in besonderem ausmaß betroffene sind. so kann sich jetzt jede und jeder von uns selber überlegen, wer eigentlich die „norm“ darstellt.

„genau so – nur anders“. ein spruch von jakub skowronski, einem jungen kreativen aus innsbruck.
wir sind alle genau gleich – nur anders!

integration ist eine art der liebe. in einem spirituellen text fand ich den satz: „liebet das böse und es ist erlöst“. ungeheuerlich: wie soll es möglich sein, das böse zu lieben? obwohl ich tief drinnen gleich eine ahnung davon spürte, was alles damit gemeint ist. eine abwandlung könnte heißen: liebet das vermeintlich böse ... auf der persönlichen ebene z.b. bedeutet das die integration des schattens – der dunklen seite unseres wesens. dann brauchen wir unsere angst nicht nach außen zu projizieren. heute abend möchte ich sagen: liebet das andere, und es ist das eure. was wir lieben, mag uns zwar in einer form auch immer bedrohlich bleiben, aber es gehört zu uns.

begegnungen machen teile von uns sichtbar, die wir dann integrieren können – oder auch nicht. wir frauen von art ist inn nützen die spiegelwirkung der gruppe auf uns selbst – denn: gemeinsam sind wir stärker.
und: AUF DIE DAUER HILFT NUR FRAUENPOWER !!


     




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